Seit letzte Woche ist ziemlich viel passiert. Am Donnerstag ist Karo angekommen und Freitagnacht sind Doro und Holger wieder abgereist. Aber fangen wir mal am Anfang der Woche an...
Am Dienstag waren Doro, Holger und ich auf einer geführten Townshiptour. Zunaechst waren wir im District Six Museum. Der District Six ist ein Stadtteil in Kapstadt, der während der Apartheid zu einem ‚Weißenviertel’ ernannt wurde. Alle farbigen und Schwarzen wurden zwangsumgesiedelt. Danach fuhren wir in das älteste Township in Kapstadt, genannt "Langa".
Die erste Station war ein "Sheep smile"-Verkäufer. Sheep smiles sind Schafsköpfe, die gekocht und dann gegessen werden. Da die Schafsköpfe nach dem Kochen grinsen, heißen sie "sheep smile". Die Zubereitung dieser "Delikatesse" war nicht nur für mich als Vegetarierin ziemlich schwer zu verdauen.
Danach fuhren wir weiter zu einem ehemaligen Wohnhaus für Männer, in dem inzwischen Familien wohnen. Wir haben uns dort alte und renovierte Häuser angeschaut. Die renovierte Version war ganz ok, aber die alten Häuser, in denen früher bis zu 16 Familien mit einer Küche gewohnt haben, waren sehr heruntergekommen.
Von diesem eher "Luxus"-Township ging es in das Gebiet mit richtigen Blechhäusern. Wir fuhren zu einem Sheeben (wie ein Pub in einem Township genannt wird) wo wir selbstgebrautes Bier bekamen. Der Pub war ca. 12qm groß und stockduster. Nebenan wohnte eine Familie in zwei Zimmern die ebenfalls nur ca. 10 qm groß waren und auch keine Fenster hatten.
Danach fuhren wir nach Khayelitsha, dem größten Township in Kapstadt. Dort gibt es auch ein Bed&Breakfast, welches wir uns angeschaut haben.
Es war schon ganz anders und es ist einfach erschreckend, wie die Menschen dort leben, ohne fließend Wasser, in Blechhütten, in denen es reinregnet und natürlich auch schlimm zieht. Zusaetztlich zu unseren persoenlichen Eindruecken gab der Tourguide auch noch sehr viele interessante Informationen.
Donnerstag Vormittag habe ich dann Karo vom Flughafen abgeholt. Ich habe gewartet und gewartet und gewartet... Ich war bereits die letzte wartende Person und ahnte bereits was passiert war. Und so war es tatsächlich: Irgendwann kam Karo in Begleitung einer Flughafenangestellten aber dafür ohne Gepäck. Allerdings wurde es einen Tag später zu uns nach Hause geliefert und 50 Euro Entschädigung gab es auch, also alles nur halb so schlimm.
Freitag Mittag haben hier ein paar Schauflugzeuge ihren nächsten Auftritt geübt und wir konnten das wunderbar von der Terrasse aus beobachten. Das sah schon toll aus. Freitag abend gab es dann noch einen letzten gemeinsamen Braai mit Doro und Holger bevor die beiden gut gestaerkt den Heimweg antraten.