Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Das faellt mir immer wieder besonders dann auf, wenn die Zeit sehr schoen war, so wie die letzten zwei Wochen, die Solveig und ich mit meiner Familie hier in Kapstadt verbringen konnten.
Nachdem wir am Ostersonntag in Boschendahl picknicken waren, gabe es Ostermontag ein tolles Osterfrühstück bei uns zu Hause. Neben der ganzen Familie kam auch mein Kollege Matthias vorbei und genoss mit uns allerlei Leckereien. Da es an diesem Tag etwas grau und regnerisch war, fuhr ich mit meinen Eltern in der Canal Walk, um Ihnen auch mal die größte Shopping Mall der südlichen Hemisphere zu zeigen.
Am Dienstag hatte meinen Patentante Geburtstag. Den Tag begannen alle ganz gemuetlich (bis auf Solveig die war schon fleissig in der Uni) bevor es dann gegen Mittag Richtung Stellebosch ging. Dort spazierten wir ein wenig und gingen Kaffee trinken. Stellenbosch ist eine richtig europäisch wirkende kleine Stadt. Es gibt tatsächlich so etwas wie einen Ortskern mit Geschäften und vielen Bistros, Cafes und Restaurants. Gegen 17:30 machten wir uns dann auf nach Franschoek, das nochmal ca. 30 Kilometere weiter im Landesinneren liegt.
Franschoek ist der richtige Ort für Feinschmecker, denn die dichte an wirklich ausgezeichneten Spitzenrestaurants ist hier besonders hoch. Wir hatten zur Feier des Tages einen Tisch im Restaurant "The Tasting Room", das zum Hotel "Le Quartier Francais" gehört, gebucht. Über dieses Restaurant hatten wir zuvor in einer Gourmet-Zeitschrift gelesen. Und ich muss sagen, der Artikel hatte wirklich nicht zuviel versprochen. In einem wahlweise Vier-, Sechs-, oder Acht-Gang Menü wurden allerlei Köstlichkeiten serviert. Da wir ein wenig früher angekommen waren, konnten wir in aller Ruhe im vorgelagerten Bistrobereich einen Drink einnehmen und die Speisekarte studieren. Diese bestand zwar "nur" aus zwei Seiten, hatte es aber in sich... So brauchten wir erstmal 45 minuten um uns einen einigermassen Überblick über die Wahlmöglichkeiten der einzelnen Gänge zu verschaffen.
Nachdem alle gewählt hatten, wurden wir ins eigentlich Restaurant gebracht. Es gab live Klaviemusik, ein feines aber ungezwungenes Ambiente und Kellner der Spitzenklasse. Dieser servierten dann einen Gang nach dem anderen und erklärten uns zwischendurch immer wieder die Kreationen der Küche. Um es kurz zu machen: Es war einmalig und in Deutschland hätte es dafür mindestens einen Stern gegeben!
Am Mittwoch fuhren wir zunächst nach Muizenberg in die False Bay. Da das Wetter aber nicht wirklich nett war, fuhren wir von dort wieder zurück nach Kapstadt und gingen ins "2 Oceans Aquarium". Dort kann man in riesigen Aquarien Fisch aller Art sehen, wir hier in den beiden Ozeanen (Indischer Ozean und Atlantik) vorkommen.
Am Donnerstag ging es dann nach Robben Island, die ehemalige Gefängnisinseln, auf der Nelson Mandela lange Zeit während der Apartheid in Haft gesessen hat. Die Fahrt zu der Insel war sehr schön, aber ein wenig schaukelig. Auf der Insel gab es dann eine 2-stündige Rundführung mit dem Bus und zu Fuss. Ich muss sagen, das war wirklich eine sehr seltsame Stimmung dort. Die Bedingungen, unter denen die Häftlinge dort inhaftiert waren, müssen wirklich unmenschlich gewesen sein. Mal ganz abgesehen von den Gründen für Ihre Inhaftierungen...
Zum goldenen Abschluss der Reise ging es am Freitag dann noch auf den Tafelberg. Kapstadt ohne Tafelbergbesuch ist ja fast nicht vorstellbar, und so war ich froh, meiner Familie auch dies noch zeigen zu können. Mit der Cableway ging es dann auf gut 1000m Höhe. Von oben genossen wir die herrliche Aussicht über die Stadt und das Meer.
Nachmittags hiess es dann einpacken für meine Eltern, meine Oma und meine Patentante. Am Abend gingen wir dann zum Abschluss nochmal alle lecker Essen. Es gab u.a. Sushi, dass auch besonders meinen Eltern sehr lecker geschmeckt hat.
Samstag morgen ging es dann sehr früh zum Flughafen. Der Abschied viel allen wirklich schwer, hatten wir doch wunderschöne 2 Wochen verlebt und uns schon so an die vielen tollen gemeinsamen Restaurantbesuche gewöhnt! Da hilft natürlich nur eines: Wiederkommen! Und dass werden meine Eltern im Herbst auch tun :-)