
Wie versprochen kommen ein paar Fotos von der Uni und ein paar Einzelheiten über das Studium und den Weg dorthin. Nachdem klar war, dass ich den anversierten Studiengang 'Industrial Psychology' hier in Südafrika nicht machen konntehabe ich mich für einen Master of Commerce in Management beworben. Hier in Südafrika ist der Studiengang Industrial Psychology komplett anders als in Deutschland und so auch die Anforderungen. Zu meinem Pech, hat die Regierung im letzten Jahr ein Gesetz/Regelung für den Studiengang beschlossen und alles Unis hier haben ihre Studiennpläne erstmalig in diesem Jahr geändert.

Aber auch mit der neuen Bewerbung sollte es nicht 'einfach' sein. Zuerst musste ich im Januar einen Aufnahmetest absolvieren. Der bestand aus einem sprachlichen Teil und zwei mathematischen Teilen. Natürlich hatte ich ganz schön Bammel davor, zumal meine letzten mathematisch anspruchsvollen Aufgaben mindestens fünf Jahre zurückliegen. Ich hatte eine Woche Zeit mich mal wieder mit Zahlen und Formeln auseinander zusetzen. Der Test ging 5 Stunden. Die Beschreibung des Tests auf der Website klang allerdings um einiges schwerer als er dann letzendlich war.

Die nächste Aufgabe bestand darin mein deutsches Diplomen mit einem südafrikanischen Abschluss zu vergleichen. Dafür gibt es ein Institut, welches in Pretoria sitzte und ne Menge Geld für diesen Vergleich nimmt. Das Geld war aber nur das eine Problem, viel entscheidender war die Zeit. Ich habe meine Unterlagen per Express nach Pretoria geschickt, so dass die meine Sachen zwei Tage später vorliegen hatten.

Ich habe dann öfters bei dem Institut angerufen, um zu erfahren, wie lange der Prozess dauert. Man konnte drei Dringlichkeitsstufen angeben (natürlich gegen eine Gebühr) und ich hatte die dringlichste Stufe gewählt. Auf der Website war nur die Angabe, dass die dinglichste Bearbeitungsstufe 3-4 Wochen kürzer ist als bei weniger dringlich. Leider war es fast unmöglich jemanden bei dem Institut zu erreichen. Entweder habe ich nach 15 Minuten in der Warteschleife aufgeben oder es konnte mir niemand eine Auskunft geben. Irgendwann hatten wir eine nette und kompetente Dame am Telefon und die hat den Prozess dann auch beschleunigt. So habe ich nach 4-5 Wochen erfahren, dass mein deutsches Diplomen einen südafrikanischen Honour in Management gleichgestellt ist. Das ist auch die Voraussetzung für den Masterstudiengang.

Leider musste ich dann noch 10 Tage warten, bis das offizielle Dokument bei uns war, da die Post hier etwas länger dauert und ein Fax oder ein pdf-Dokument nicht verschickt wurde. Als ich das Dokument in der Hand hatte, bekam ich den nächsten Schock: Ein Bachelor of Technology (Business Administration). Was sollte das den sein? Lars und ich waren ziemlich verwirrt. Ich bin gleich zur Uni und es hat sich alles als harmlos rausgestellt, da die Stufe 7 wohl stimmte und die andere Bezeichnung interessierte niemanden. Puuuuh! Drei Tage später bekam ich dann die Zusage und ich bin zur Uni (um mich zu registrieren) wo schon wieder eine unglaubliche Nachricht auf mich wartete: Der Studiengang wird nur Teilzeit angeboten und dauert 3 Jahre!!! Da es ein Freitag war, war keine zuständige Person da. Somit bin ich in der nächsten Woche wieder hingefahren. Nach ein paar Gesprächen war es dann möglich den Studiengang Vollzeit zu machen und ich kann nun zwei Module aus Industrial Psychology belegen. Sehr schön! Nun fehlt nur noch die Studienerlaubnis, aber das sollte kein Problem sein.

Zur Zeit belege ich zwei Module aus dem ‚Teilzeitstudium’ und ein Modul ‚Research’ vom Statistik-Department. Das ist schon mal super, da ich schon mit meiner Masterarbeit anfangen will. Das Studium läuft in etwa so ab: Man hat zwei Wochen im Semester Vollzeit Unterricht, vor den Blöcken, dazwischen und danach sind jede Menge Hausarbeiten –Kommentare, Fallstudien, Gruppenarbeiten – zu bearbeiten. Die erste Woche fand Anfang März statt und die Zweite ist Ende April in diesem Semester. Der Unterricht ist bis jetzt klasse. Es präsentieren immer 1-2 Leute ein Thema und dann wird diskutiert und Fallbeispiele dazu bearbeitet. Wir sind 7 Leute in dem einen und 9 Leute in dem anderen Kurs. Die Studenten kommen aus allen Kulturen und vor allem für mich ist es natürlich interessant die Meinungen zu hören. Im Moment bin ich also rundum zufrieden und bereite mich für meine erste Prüfung am Dienstag vor. Und da heißt es für Euch: bitte Daumen drücken!
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