Dienstag, Oktober 24, 2006

Ein Wochenende in Jo'burg

Letztes Wochenende bin ich (Lars) in Jo'burg geblieben und Solveig ist stattdessen hierher gekommen. Gemeinsam haben wir Solveigs Onkel Jack und dessen Frau Sandra besucht, ebenso wie deren Toechter Natasha und Nicole. Am Freitagabend bin ich gegen 19:15 Uhr zum Flughafen gefahren um mich dort mit Sandra zu treffen und Solveig um 20:00 Uhr abzuholen.

Ein starkes Gewitter hatte jedoch zu einem leichten Chaos bei der Flugabfertigung gesorgt, so dass Solveig zwar puenktlich um 20:05 gelandet ist, aber leider eine Stunde in der Maschine warten musste, um auszusteigen! Meinen Kollegen Uli und Donald ging es allerdings noch schlechter. Anstelle um 18:30 Uhr abzufliegen, wurde ihr Start auf 22:15 Uhr verschoben. Aus meiner Perspektive heraus war es also nicht die schlechteste Entscheidung, dieses Wochenende hier zu bleiben.

Nachdem Solveig dann gegen 21:00 Uhr aus dem Flieger durfte, ging es dann erstmal zu Sandras und Jacks Haus in einem Vorort von Jo'burg, wo wir den Abend mit viel Erzaehlen verbrachten. Samstag morgen nahm Jack uns mit an den Vaal River. Ca 80 km ausserhalb von Jo'burg gibt es dort ein Ferienressort mit einem grossen Casino (die gibt es hier ueberall und ich habe wirklich keine Ahnung, was man diesen Dingern abgewinnen kann) und einigen anderen Entertainment Einrichtungen. Fuer mich als Europaer sind solche kuenstlichen Welten immer wieder sehr merkwuerdig....

Anyway... das Wetter war ein Traum und wir haben dort zunaechst einen Tierpark besucht und uns einige interessante Tiere angeschaut. Ist zwar nicht so spannend wir in einem der Nationalparks hier, dafuer aber nicht weit weg.

Am Sonntag ging es gemeinsam mit Natasha und ihrem Mann Kurt zunaechst mitten durch die Innenstadt von Jo'burg. Das war wirklich sehr spannend, faehrt dort sonst kaum einer mit seinem Auto durch, falls er nicht gerade zur Arbeit muss. Die Innenstadt war einst der Kern einer richtigen Metropole, vergleichbar mit vielen anderen grossen Staedten in Europa. Heute ist es allerdings nicht besonders gut bestellt um die Innenstadt. Das erste, was mir wieder aufgefallen ist, war, dass ich quasi nicht einen einzigen Weissen auf der Strasse gesehen habe. Dazu kommt, dass die Innenstadt auch recht schmutzig ist. Allerdings trifft das auch nicht auf alle Teile zu. Die grossen Banken und Rohstofffirmen haben in einem Teil der Stadt ihre Hauptsitze und dort sieht es schon wieder besser aus. Dort wirkt es ein wenig wie im Frankfurter Bankenviertel: nichts los am Sonntag, nur leere Strassen.

Von der unmittelbaren Innenstadt und einen der aermsten Gegenden verlassend kommt man unmittelbar in die reichste Gegend Johanneburgs. Das ist wirklich ein krasser Gegensatz, liegen die beiden Extremen dort wortwoertlich nur eine Strassenecke auseinander. Man kommt in ein Taal voller Alleen mit gruenen und momentan lila leuchtenden Baeumen. Die Mauern um die Haeuser und Wohnanlagen wirken wie Gefaegnissmauern: 4 Meter hoch und oben nochmals mit Elektrodraehten gesichert. Kurz und gut, nur Hochsicherheitstrakte. Ich koennte mir nicht vorstellen, so zu leben.

Von dort aus fuhren wir zur The Mall of Rosebank, einer der zahlreichen, typisch amerikanischen Malls, in der Sonntags im untersten Geschoss des Parkhauses ein Fleemarket abgehalten wird, der wirklich tolle Sachen zu bieten hat. Nach diesem Ausflug ging es dann zurueck und Jack hatte eine super Mittagessen vorbereitet, dass alle sehr genossen haben.

Ich werde am Wochenende noch ein paar Bilder zu diesem Eintrag einstellen. Von der Fahrt durch Jo'burg City habe ich jedoch leider keine Bilder, da wir unsere Kameras nicht sichtbar im Auto versteckt haben. Man weiss nie...